ETF Sparplan: Die einfachste und beste Geldanlage für Jedermann

In der Zeit von niedrigen Zinsen wird es für Sparer immer schwieriger eine langfristig attraktive Anlageform zu finden. Daraus resultieren gravierende Probleme, da auch die langfristige Rendite von Rentenfonds und anderen Anlageklassen darunter leidet. Ich möchte auf dieser Seite die Vorteile und Risiken von einem ETF Sparplan betrachten und euch diese attraktive Anlageform näher bringen.

ETF Sparplan: Eine langfristige Investition

ETF oder ausgesprochen Exchange Traded Funds ist eine Anlageform mit der man in verschiedene globale Indizes kostengünstig investieren kann. Durch dieses handelbare Instrument ist es möglich den weltweiten Markt mit nur einer einzigen Anlage abzubilden und daran zu partizipieren. Die Grundidee hinter einem ETF-Sparplan ist eine langfristige Buy-and-hold Strategie, die unabhängig von der kurzfristigen Entwicklung, langfristig eine hohe Rendite erzielen soll. Als Grundannahme für den Erfolg eines ETF Sparplan mit der Buy-and-hold Strategie ist die Annahme einer zukünftig wachsenden Weltwirtschaft. Der wichtigste Vorteil sind die geringen Kosten der ETFs im Vergleich zu Fonds mit einem aktiven Management, die man sehr häufig von Beratern der Finanzindustrie angeboten bekommt. Der Nachteil bei diesen Fonds mit aktiven Management sind Ausgabeaufschläge und jährliche Gebühren für das Management. Diese Gebühren führen zu einer deutlich schlechteren langfristigen Performance des Portfolios.

Vorteile eines globalen ETF Sparplan

Die Anlage in ETF mit einem Sparplan bietet einige Vorteile. Der wichtigste Vorteil gegenüber Einzelaktien und anderen Anlageformen sind die geringen Kosten, da der ETF passiv einen Index mit abbildet. Die durchschnittliche Performance der Anlage in ETF war in der Vergangenheit höher als die der aktiven Fonds. Fonds mit einem aktiven Management versuchen Jahr für Jahr den Index zu schlagen, was nur den wenigsten über einen langfristigen Zeitraum gelingt. Für viele Menschen beginnt mit der Anlage eines ETF Sparplan auch eine neue Ära um über ihre Finanzen nachzudenken. Durch das regelmäßige Besparen des ETF-Sparplan erzieht man sich selbst zum sparen und beginnt über Geld nachzudenken. Der Aufwand ein weltweites ETF Portfolio mit einem ETF Sparplan aufzubauen ist sehr gering. Durch das automatische zyklische Investieren entsteht lediglich ein einmaliger Aufwand um den Sparplan anzulegen, danach entstehen lediglich geringe Aufwände durch ein mögliches Rebalancing.

Zusammengefasst ergeben sich daraus folgende Vorteile bei einem ETF Sparplan auf einen weltweiten Index:

  • Geringere Kosten im Vergleich zur Anlage in Einzelaktien und Fonds mit aktivem Management
  • Indexfonds hatten in der Vergangenheit eine sehr gute Rendite.
  • Weltweite Index wie der MSCI World oder der FTSE All-World sind sehr breit diversifiziert
  • ETF sind bei einer hohen Marktkapitalisierung sehr liquide und schnell handelbar
  • Mit einem ETF Sparplan bauen wir langfristig Vermögen auf
  • Ein ETF-Sparplan macht wenig Aufwand

Warum Bankberater keine ETF Sparpläne empfehlen

Die Finanzindustrie verdient jährlich Milliarden über Gebühren und Ausgabeaufschläge. Diese Gebühren sind bei passiven Indexfonds extrem niedrig, wodurch sich auch die Einnahmen der Banken verringern würden. Viele Banken sind mit ihren Beratern an gewisse Produkte und Anbieter gebunden, wodurch sie grundsätzlich einem Interessenkonflikt mit unterliegen. Leider war das auch meine Erfahrung, so dass ich selbst erst auf diese Anlageform aufmerksam werden musste um die Vorteile gegenüber herkömmlichen aktiven Fonds zu erkennen.

Ist ein ETF Sparplan eine geeignete Anlageform für mich?

Trotz der Vorteile eines ETF Sparplan ist es wichtig zunächst euer gesamtes Vermögen zu betrachten. Für den normalen Anleger gilt immer zunächst die bestehenden Schulden zu tilgen bevor man mit der Anlage eines ETF-Sparplans beginnt. Kredite haben eine negative Rendite und sind ein Risiko. Bevor es also mit dem Investment in einen langfristigen ETF Sparplan beginnt solltet ihr eure bestehenden Schulden begleichen. Auch ETFs unterliegen Kursschwankungen und haben somit Risiken.

Die monatliche Sparquote und wie man sie erhöhen kann

Nicht alle Menschen verfügen über ein großes Einkommen und müssen somit mit einem geringen monatlichen Sparbetrag für den ETF Sparplan beginnen. Die monatlich freien Beträge lassen sich jedoch durch eine Betrachtung eurer persönlichen Ausgaben optimieren. Hier gilt es im ersten Schritt die monatlichen Kosten (auch Abos) zu betrachten, da hier die größten Einsparungen zu erzielen sind. Alte Versicherungsverträge, Aktiendepots, Konten bei der Filialbank, Handyverträge und Stromverträge bieten euch zum Teil deutlich schlechtere Leistungen bei höheren Kosten. Mit einigen kleinen Änderungen lassen sich hier zum Teil mehrere hundert Euro pro Jahr sparen. Aus meiner eigenen Erfahrung lassen sich gerade in den genanntenBereichen immense Kosten einsparen ohne an Lebensqualität einzubüßen:

  • Versicherungen wie Hausratsversicherung, Haftpflichtversicherung, ADAC, und KFZ-Versicherung.
  • Kreditkarten, Kontoführungsgebühren und Aktiendepots bei Filialbanken
  • Monatliche Kosten wie Stromkosten, Musikstreaming, Serienstreaming, Fitnessstudios und Handyverträge

Wie kann ich einen ETF Sparplan anlegen?

Um den ETF Sparplan anzulegen benötigt man zunächst ein Konto bei einer Direktbank. Ich empfehle euch hier die DKB und Comdirect, da diese niedrige Ordergebühren haben. Hier findet ihr einen Vergleich der Ordergebühren für euren individuellen ETF Sparplan. Nachdem das Konto angelegt ist kann es auch schon mit der Anlage des ETF Sparplans losgehen. Ihr müsst euch für einen oder mehrere ETFs entscheiden. Eine Übersicht geeigneter ETFs findet ihr weiter unten im Artikel. Nachdem der Index ausgewählt ist müsst ihr euch für einen Betrag entscheiden den ihr monatlich investieren wollt. Sparpläne beginnen in der Regel ab 25€ pro Monat und können neben dem monatlichen Turnus auch beispielsweise alle 2 Monate oder quartalsweise ausgeführt werden. Die Frequenz des Sparplans kann direkt bei der Anlage bestimmt werden. ETFs können gegenüber Einzelaktien auch in Bruchstücken gehandelt werden, der gehandelte Betrag entspricht somit immer exakt der Sparrate des ETF Sparplan. Ab jetzt investiert ihr regelmäßig in die von euch gewählten ETFs.

Die Auswahl des ETF für deinen ETF Sparplan

Die Auswahl des ETF für euren ETF Sparplan ist eine wichtige Entscheidung, da dieser euch hoffentlich die nächsten Jahre begleiten wird. Bei der Auswahl geht es darum möglichst niedrige Kosten mit einer breiten Streuung bei einer großen Fondsgröße zu erreichen. Besonders geeignet hierfür sind der MSCI World und der FTSE-All World. Diese beiden Indizes decken einen Großteil der Weltwirtschaft ab. Ein wichtiges Merkmal in der Bezeichnung der ETFs sind Acc und Dist, die beschreiben ob der ETF ausschüttend (acc) oder thesaurierend (dist) sind. Thesaurierend bedeutet, dass die jährlichen Ausschüttungen automatisch in neue Fondsanteile angelegt werden. Bei ausschüttenden ETFs werden regelmäßig Erträge ausgeschüttet, wo selbst entschieden werden kann was damit passiert. Thesaurierende ETF sind gerade für eine langfristige Anlage interessant, da durch die automatische Wiederanlage Transaktionskosten gespart werden können. Für ausschüttende ETFs spricht die gesteigerte Motivation durch eine regelmäßige sichtbare Ausschüttung.

Die bekanntesten ETFs für einen ETF Sparplan

Die einfachste und unkomplizierteste Form des ETF-Sparplan ist die Anlage in nur einen globalen Index. Hierzu bieten sich der MSCI-World und der FTSE All-World an. In der folgenden Tabelle stelle ich euch zwei ETF auf die Indizies kurz vor.

BezeichnungWKNArtKosten pro Jahr
iShares Core MSCI World UCITS ETF USD (Acc) A0RPWHThesaurierend0,20 %
Vanguard FTSE All-World UCITS ETF A1JX52Ausschüttend0,25 %

Neben diesen beiden ETFs gibt es noch weitere Anbieter die sich auf den jeweiligen Index beziehen. Hier wären noch die Anbieter Xtrackers, Amundi, HSBC, Lyxor und ComStage zu nennen. Sollte euer Direktbroker einen anderen ETF als Aktionsangebot haben, dann solltet ihr unbedingt auf die Marktkapitalisierung und die jährlichen Kosten des ETF achten. Auch trotz verringerter Ordergebühren kann anhand einer minimal höheren jährlichen Kostenquote des ETF eine höhere Belastung entstehen. Als interessante Produkte für einen ETF Sparplan sehe ich hier noch folgende ETF:

BezeichnungWKNArtKosten pro Jahr
Xtrackers MSCI World Index UCITS ETF 1CA1XB5UThesaurierend0,19 %
ComStage MSCI World TRN UCITS ETFETF110 Ausschüttend0,20 %

Der MSCI-World Index

Der MSCI-World Index umfasst die nach Marktkapitalisierung größten Unternehmen aus den von MSCI deklarierten Industrieländern. Der Anteil an US-Unternehmen ist mit über 60 % dabei deutlich am stärksten gewichtet, gefolgt von Japan mit 8% und dem Vereinigten Königreich mit 5 %. Auch deutsche Werte sind enthalten, jedoch aktuell lediglich mit ~2,8 % gewichtet. Die am stärksten gewichteten Einzelwerte im MSCI World Index sind Mircorosft, Apple, Amazon, Google und Facebook. Die Gewichtung der einzelnen Länder und Unternehmen ändert sich stetig und ist von der Entwicklung der jeweiligen Kurse abhängig. Schwellenländer sind im MSCI World nicht enthalten, um diese ebenfalls abzudecken kann man einen weiteren ETF mit dem Schwerpunkt Emerging Markets (Schwellenländer) beimischen. Seit 1975 erzielte der MSCI World eine durchschnittliche Rendite von 8,7 Prozent pro Jahr. Um die aktuellen Zahlen und Gewichtungen einsehen zu können, empfiehlt es sich das Factsheet des jeweiligen ETF anzusehen. Die aktuellen Factsheets der ETFs finden Sie auf der Seite des ETF Anbieters.

Der FTSE All World Index

Der FTSE All World Index umfasst mittlere und große Unternehmen aus 47 Ländern weltweit. Im FTSE All World Index befinden sich ca. 3200 verschiedene Unternehmen aus Industrieländern sowie Schwellenländern. Gegenüber dem MSCI World sind im FTSE All World Index bereits Anteile aus Schwellenländern integriert, so dass man ca. 90 Prozent der weltweit investierbaren Marktkapitalisierung mit nur einem einzigen ETF Sparplan abdecken kann. Gegenüber dem MSCI World beträgt der nach Marktkapitalisierung gewichtete US-Anteil durch die breitere Streuung lediglich 55%. Der aktuell größte sparplanfähige ETF auf den FTSE All World Index wird von Vanguard über die WKN A1JX52 angeboten. Die jährlichen Kosten belaufen sich bei diesem Produkt auf 0,25% pro Jahr.

Die Auswahl des richtigen Onlinebrokers

Neben der Auswahl des richtigen ETFs für deinen Sparplan ist die Auswahl des richtigen Brokers eine entscheidende Komponente für deinen Erfolg. Bei dem Erwerb von ETF fallen Ordergebühren an, die entweder Prozentual oder mit einem Fixbetrag berechnet werden. Prozentuale Ordergebühren eignen sich für Sparpläne mit einem geringen monatlichen Sparbetrag. Größere Sparpläne profitieren eher von Ordergebühren über Fixkosten. Die DKB berechnet aktuell 1,50 € pro ausgeführter Order, Comdirect 1,5 %. Ab einer monatlichen Anlage von 100 € ist die DKB somit günstiger in Bezug auf die Ordergebühren. Die jährlichen Kosten des ETF sind unabhängig des Brokers. Für mich war die DKB die geeignetste Wahl, da diese neben den günstigen Gebühren eine kostenfreie Kreditkarte, ein kostenfreies Girokonto sowie ein solide verzinstes VISA-Tagesgeldkonto anbieten. In Summe konnte ich dadurch Konten bei Filialbanken ablösen und gleichzeitig noch Kontoführungsgebühren, sowie Kosten für die Kreditkarte einsparen. In der folgenden Tabelle bekommt ihr einen kurzen Überblick über Kostenmodelle der großen Direktbanken.

Logo ETF Sparplan DKBLogo Comdirect ETF SparplanConsorsbank LogoING Diba LogoLogo 1822direkt
Kosten pro Ausführung1,50 €1,5%1,5%1,75%2,95 €
50 € ETF Sparplan1,50 € 0,75 €0,75 €0,88 €2,95 €
100 € ETF Sparplan1,50 €1,50 €1,50 €1,75 €2,95 €
200 € ETF Sparplan1,50 €3,00 € 3,00 €3,50 €2,95 €
500 € ETF Sparplan1,50 €7,50 €7,50 €8,75 €2,95 €
Depotführungfreifreifreifreifrei

Einmalige Anlage oder ETF Sparplan?

Wenn wir von einer zukünftig wachsenden Weltwirtschaft ausgehen bedeutet es auch, dass eine einmalige Anlage von der Performance einen ETF Sparplan übertreffen sollte. In der Grundannahme ist das auch richtig, jedoch verfügen die meisten Menschen nicht über das Kapital einen größeren Betrag einmalig anzulegen. Der wichtigste Faktor der für einen ETF Sparplan spricht ist jedoch von psychologischer Natur. Aus eigener Erfahrung ist die Hürde eine Anlage zu tätigen deutlich geringer als der Panik zu widerstehen in einem sinkenden Markt nicht zu verkaufen. Bei einem ETF Sparplan bauen wir unser vermögen langfristig auf und erste Schwankungen können deutlich einfacher verkraftet werden. Langfristig ist dieses Durchhaltevermögen der wichtigste Faktor für den Erfolg der ETF Anlage. Für mich war es auch eine spannende und lehrreiche Erfahrung das Vermögen monatlich wachsen zu sehen. Ich weiß nicht, ob ich gerade am Anfang psychisch dazu in der Lage gewesen wäre, kurzfristig größere Wertschwankungen zu verkraften. Gerade für Neueinsteiger die noch nicht so viele Erfahrungen mit größeren Kursschwankungen gemacht haben, empfiehlt sich daher ein ETF Sparplan besonders. Der von Bankberatern oft genannte Cost-Average-Effekt ist somit eher ein psychologischer Effekt um den Einstieg in Finanzinstrumente zu erleichtern. Eine bessere Rendite wird man in der Regel durch eine Einmalanlage erzielen, sofern man den kurzfristigen Wertschwankungen widerstehen kann. Entgegen der recht allgemeinen Aussage auf das sogenannte Market-Timing zu verzichten, habe ich für mich eine gemischte Strategie gefunden. Ich habe mir feste prozentuale Limits gesetzt bei denen ich zusätzlich zu meinem laufenden ETF Sparplan über Einmalanlagen investiere. Bei mir sind diese Limits bei einer negativen Abweichung von 25%, 35 % und 50%, was einem Crash entsprechen würde.

Der richtige Umgang mit Kursschwankungen

Ständige Kursschwankungen sind an der Börse Normalität, ebenso wie auch wirtschaftliche Auf- und Abschwünge seit jeher stattfinden. Historisch gesehen gab es schon zahlreiche Börsencrashs, diese waren allerdings immer nur temporär und neue Höchststände wurden später erreicht. Wie oben bereits erwähnt ist die Fähigkeit diese Kursschwankungen zu ignorieren essentiell wichtig für die Buy-and-hold Strategie mit ETF. Wir müssen uns immer bewusst darüber sein, dass Verluste erst real werden wenn wir den ETF auch mit Verlust verkaufen. Am Anfang meiner Anlegerkarriere habe ich nahezu täglich meine Performance der ETF Sparpläne überprüft, was sich jedoch als Kontraproduktiv herausgestellt hat. Bei steigenden Kursen fühlt sich das natürlich toll an, sobald die Kurse jedoch mal fallen beginnen sofort die Zweifel an der Strategie. Heute denke ich langfristig und betrachte mein ETF Portfolio ca. alle 3 Monate. Wir müssen uns bewusst sein, dass jeder mit einer langfristigen Anlage mehrere wirtschaftliche Aufschwünge und Abschwünge erleben wird. Was zählt ist die langfristige Ausrichtung und dort erwarte ich langfristig ein Wachstum und somit auch höhere Kurse meiner ETF Anlage.

Freibeträge und Abgeltungssteuer bei ETF Sparplänen

In Deutschland existiert ein jährlicher Freibetrag auf Kapitalerträge für Alleinstehende von 801 Euro und 1602 Euro für Verheiratete. Auch Kinder haben eigene Freibeträge, diese lassen sich nicht auf die Eltern übertragen. Wenn Ihre jährlichen Kapitalerträge unterhalb dieses Betrages liegen, müssen Sie für diese Kapitalerträge keine Abgeltungssteuer zahlen. Als Kapitalerträge versteht man Zinsen, Erträge aus Verkäufen von Fonds, Aktien und ETFs sowie Ausschüttungen und Dividenden. Um den Freibetrag nutzen zu können, müsst Ihr einen Freistellungsauftrag bei der Online-Bank einrichten. Dazu benötigen Sie die persönliche Steueridentifikationsnummer, welche Sie auf der jährlichen Steuerkarte oder auf dem jährlichen Rentenbescheid finden.

Sparplan Strategien mit mehreren ETFs

Beimischung von Emerging Markets

Da der MSCI World als ETF nur Industrieländer beinhaltet, kann die Diversifikation im Portfolio mit der Beimischung von Schwellenländern wie z.B. China oder Brasilien weiter gesteigert werden. Die Entwicklung zwischen dem MSCI World und dem MSCI Emerging Markets ist auch nicht korrelierend, so dass Marktanpassungen der Industrieländer durch gleichzeitige Steigerungen in den Schwellenländern teilweise kompensiert werden können. Emerging Markets sind jedoch als risikoreicher anzusehen, da gerade diese Märkte häufig volatiler sind und stärker auf das Weltgeschehen und politische Risiken reagieren.

Die Gewichtung in einem Sparplan mit 2 ETFs

Mit der Beimischung von Emerging Markets startet man eine sogenannte 2-ETF Strategie. Der Anteil der Emerging Markets sollte hierbei rund 20 % gegenüber dem MSCI World betragen. Es empfiehlt sich die Kursentwicklung jährlich zu überprüfen und ggf. ein Rebalancing, also eine Wiederherstellung der 20/80 Quote, durchzuführen.

Beimischung von kleinen Unternehmen

Kleinere Unternehmen, sogennante Small-Caps, sind risikoreicher als Große Unternehmen, profitieren jedoch durch schlankere Strukturen durch eine mögliche höhere Rendite. In der Vergangenheit haben diese Small-Caps besser performed und sind somit ebenfalls eine Option für eine Beimischung in ein ETF-Portfolio. Es gibt auf dem Markt sowohl Small-Caps ETFs für Industrieländer, wie auch Small-Caps ETFs für Schwellenländer.

Beimischung von Unternehmen mit geringer Volatilität

Unternehmen, die sich in der Vergangenheit durch geringe Schwankungen ausgezeichnet haben sind ebenfalls über ETFs handelbar. Diese Produkte werden mit „minimum volatility“ gekennzeichnet. Ein Beispiel hierfür ist der folgende ETF.

iShares Edge MSCI World Minimum Volatility UCITS ETF USD (Acc)

Dieser ETF kostet 0,30 % pro Jahr

Nützliche Tools für den ETF Sparplan

Just ETF: Just ETF ist ein Portal rund um das Thema ETFs. Besonders die ETF-Suche ist ein sehr nützliches Tool um schnell eine Übersicht der ETFs zu bekommen. Hier kann man zum Beispiel auch nach weltweiten ETFs suchen und erhält schnell eine Übersicht aller MSCI World und FTSE All-World ETFs. Praktisch hierbei sind die Möglichkeiten um nach der Größe des ETF oder den laufenden Kosten zu filtern.

Portfolio Performance: Das Tool Portfolio Performance ist ein Open-Source Tool (kostenlos) und eignet sich besonders gut um die Entwicklung des Portfolios im Detail zu betrachten. Viele Banken und Direktbanken bieten leider nur einfache Statistiken zu den hinterlegten Portfolios. Wer sein ETF Portfolio inklusive der Ausschüttungen und weiteren Details betrachten möchte ist hier richtig. Von unserer Seite aus gibt es eine klare Empfehlung.

ETF Sparplan Rechner: Auf der Seite von iShares ist ein toller online ETF Sparplan Rechner integriert. Ihr könnt hier mit Hilfe eurer persönlichen Erwartungen die erwartete Rendite eures ETF Sparplans berechnen.

ETF Sparplan FAQ

Ausgabeaufschlag
Der Ausgabeaufschlag wird lediglich von Fonds mit aktivem Management erhoben. Der Ausgabeaufschlag wird direkt bei Erwerb des Fonds verrechnet und beträgt bei gängigen Fonds zwischen 2,5 und 5 %. Bei passiven ETFs wird kein Ausgabeaufschlag berechnet.
Management Gebühr
Die Managementgebühr ist eine jährliche Kostenpauschale die an Fonds mit aktiven Management abgegeben werden muss. Diese Gebühr ist in den laufenden Kosten des Fonds enthalten. Da ETFs passive Fonds sind entfällt diese Gebühr, wodurch eine bessere Performance entseht.
Depotverwaltungsgebühr
Depotverwaltungsgebühren werden in der Regel von Filialbanken berechnet. Die Filialbank berechnet einen prozentualen Anteil des gesamten Depotwerts. Bei langfristigen ETF Anlangen können die Summen im Portfolio sehr groß wernden, wodurch es unbedingt zu empfehlen ist eine Direktbank mit einem kostenlosen Depot zu wählen. Dieser Tipp bezieht sich auch auf bestehende Aktiendepots bei Filialbanken. Durch einen Umzug zu einer Direktbank können hier unnötige Kosten vermieden werden.
Cost Average Effekt
Der Cost Average Effekt beschreibt den Durchschnittskosteneffekt bei Kapitalanlagen. Bei einem ETF Sparplan sind die durchschnittlichen Einstiegskosten der Mittelwert aller ETF-Käufe. Ein Vorteil durch den Cost Average Effekt gegenüber einer Einmalanlage entsteht lediglich in einem volatilen Seitwärtsmarkt oder in einem fallenden Markt. Der Cost Average Effekt dient normal als Marketinginstrument der Bankberater die bei hohen Kursständen die Angst vor einem Einstieg über eine einmalige Anlage einer größeren Summe lindern möchten.
Regression zum Mittelwert
Die Regression zum Mittelwert beschreibt die langfristige Tendenz eines Marktes. Kapitalmärkte befinden sich ständig in einer Unter oder Übertreibungsphase und kehren langfristig wieder zu ihrem Mittelwert zurück. Wir gehen langfristig von steigenden Märkten aus, wodurch die Regression zum Mittelwert keine direkte Auswirkung auf den ETF Sparplan hat.
Kosten bei einem ETF Sparplan
Bei einem ETF Sparplan fallen Kosten in Form von Ordergebühren und laufenden Kosten der ETFs an. Die Ordergebühren werden von der Bank erhoben und sind einmalige Kosten beim Kauf des jeweiligen ETF. Die laufenden Kosten des ETF werden im Factsheet des ETF als prozentuale Kosten angegeben. Diese Kosten werden automatisch jährlich verrechnet. Es gibt keine Kostenfreien ETFs, die laufenden Kosten sind bei passiven ETFs im Vergleich zu aktiven Fonds jedoch sehr gering.